Der geringste Anteil am Erfolg eines Produkts liegt beim Handel. Seit der Händler weit davon entfernt ist, Hand anzulegen an der Ware, seit er nur noch Pixelmuster berührt oder besten Falls Verpackung. Steril. Wir haben den Händler reduziert auf einen Durchreicher. Das haben wir jetzt davon, selber schuldig. © is mine, I, me, mine, I, me, mine.

31. Januar 2009

Stelle dir folgendes Szenario vor:

Du hast Brot bei deinem Bäcker gekauft und entdeckst zu Hause das Magazin für Brot essende Menschenfreunde in der Tüte mit den Semmeln. Beim Durchlesen stolperst du über folgende Texte zum Thema: Übergewicht.

  1. Rezept. Statt eines Toasts reicht oft ein Roggenbrot zur Sättigung aus. So nehmen sie nur 63°Celsius statt 100°Celsius an Weizen zu sich. Beim täglichen Essen nach einer vierwöchigen Fasten-Kur kann eine jährliche Ersparnis von 130 Megakalorien oder 7 kg Körperspeck erreicht werden. Außerdem ist eine Scheibe Roggenbrot in der Anschaffung billiger als eine Palette Toast.

  2. Rezept. Bei leichteren Gartenarbeiten reicht oft eine Scheibe Landbrot (98°Celsius) aus, es muss nicht immer eine Semmel sein. Semmeln haben 99°Celsius Weizen und man sollte sie für schwere Arbeiten am Bau (Betonieren, Eisen Flechten, Putz Anwerfen) vorhalten, aber nicht bei Minderbelastung verzehren. So erzielen Sie eine jährliche Ersparnis von 19 Megakalorien oder 1 kg Körperspeck. Bauernbrot (95°Celsius) ist zwar teurer in der Anschaffung als Landbrot, aber es spart noch einmal 59 Megakalorien oder 3 kg Körperspeck. Extra Tipp: wenn sie keinen Hunger haben, sollten sie gar nichts essen. Wenn sie nichts essen, werden sie auch nicht fett.

  1. Rezept. Erdnussbutter kann bis zu 3°Celsius Weizen enthalten. Wenn Sie Ihr Brot gerne mit Erdnussbutter genießen, dann belasten sie ihr Weizendepot mit zusätzlichen Weizenmengen im Wert von etwa 12 Cent pro Jahr.

Du hast diese Rezepte gelesen und denkst darüber nach. Du denkst auch über den Bäcker nach, der diese Rezepte verteilt. Möchtest du wirklich weiterhin Brot von einem Bäcker essen, der in dieser unvergleichlich inkompetenten Weise über sein eigenes Produkt schreibt? Du suchst die Bäckerei erneut auf und möchtest sehen, wie das Brot entsteht. Die Brotfachverkäuferin zeigt es dir: sie schiebt ein Blech mit hellgrauen Teigbatzen in einen Ofen und im Nu kommen tolle, braune Brote hervor. „Und wie werden die Teigbatzen hergestellt?“ fragst du. Sie sagt: „Oh, die bekommen wir geliefert. Keine Ahnung, wie sie diese Rohlinge fertigen.“

Nach deiner Odyssee durch alle dreizehn Bäckereien und siebenundzwanzig „back shops“ deines Dorfes weißt du endlich: alle Teigbatzen kommen entweder aus der Brotfabrik „Friess“ oder aus der Brotfabrik „Stirb“, die beide ihren Sitz im Gewerbegebiet der siebenunddreißig Kilometer entfernten Stadt „Brottich“ haben. Du fährst hin und bittest um eine Führung durch den Betrieb. Der Werkleiter zeigt dir die Rühranlage, den Knetbottich und die Portionierstraße. Alles blitzblank und steril. „Woher haben sie die Zutaten?“ „Oh, wie alle anderen verarbeiten wir die Mischungen von Bakö. Das sorgfältig gereinigte und gemahlene Mehl jeder Sorte wird von Bakö jeweils mit exakt dreiundfünfzig essenziellen Hilfs- und Zusatzstoffen genau berechneter Dosierung veredelt. Bei der Feinmischung der Endproduktsorten wird so eine Konzentrationsabweichung der chemischen Veredelung kleiner als ein Promille vom Mittelwert garantiert. Die einzelnen Konzentrationen bleiben damit ebenfalls garantiert unter dem gesetzlich festgelegten Grenzwert, ab dem sie zu deklarieren wären. Daher enthält unser Toast-Brot 100% Weizen. Die Semmeln haben 99% Weizen und 1% Gerste. Das Landbrot hat 98% Weizenanteil, den Bakö mit 2% Roggenmehl abschmeckt. Beim Bauernbrot sind 5% Roggen enthalten, der Rest ist feinster Weizen. Unser Klassiker ist aber das Roggenbrot mit nur 63% Weizen und 37% Roggen.“

Du klärst den Werkleiter darüber auf, was im Magazin für Brot essende Menschenfreunde aus diesen Informationen für ein Schmarrn geworden ist. Er ruft sofort in der Redaktion des Magazins, einer Tochterfirma von Bakö, an und klärt den Unsinn auf. Bei deinem nächsten Einkauf, der Wochen danach stattfindet, weil dir in der Zwischenzeit der Appetit auf Industriebrot vergangen war, bekommst du die neue Ausgabe des Magazins und blätterst neugierig darin. Dann findest du, wonach du suchtest:

Lieber Brot essender Menschen-Freund,

auf Seite 11 hat sich der Druckfehlerteufel bei Angaben zu den Zutaten unserer Brote eingeschlichen. Die Weizenkonzentrationen von Landbrot, Bauernbrot, Roggenbrot, Toast und Semmel sind fälschlicherweise in „Grad Celsius“ genannt, richtig sind „Kelvin“. Das bitten wir zu entschuldigen. Solche Fehler dürfen uns natürlich nicht passieren, da es sich um Brotthemen handelt, die unser „Tages-Geschäft“ sind. Deshalb haben wir uns nach dem Druck für diese Art der Korrektur entschieden. Anbei finden Sie die richtig formulierten Rezepte:

  1. Rezept. Statt eines Toasts reicht oft ein Roggenbrot zur Sättigung aus. So nehmen sie nur 63 Kelvin statt 100 Kelvin zu sich. Beim täglichen Essen nach einer vierwöchigen Fasten-Kur kann eine jährliche Ersparnis von 130 Megakalorien oder 7 kg Körperspeck erreicht werden. Außerdem ist eine Scheibe Roggenbrot in der Anschaffung billiger als eine Palette Toast.

  2. Rezept. Bei leichteren Gartenarbeiten reicht oft eine Scheibe Landbrot (98 Kelvin) aus, es muss nicht immer eine Semmel sein. Semmeln haben 99 Kelvin und man sollte sie für schwere Arbeiten am Bau (Betonieren, Eisen Flechten, Putz Anwerfen) vorhalten, aber nicht bei Minderbelastung verzehren. So erzielen Sie eine jährliche Ersparnis von 59 Megakalorien oder 3 kg Körperspeck. Bauernbrot ist zwar teurer in der Anschaffung als Landbrot, aber es spart noch einmal 19 Megakalorien oder 1 kg Körperspeck. Extra Tipp: wenn sie keinen Hunger haben, sollten sie gar nichts essen. Wenn sie nichts essen, werden sie auch nicht fett.

  1. Rezept. Erdnussbutter kann bis zu 3 Kelvin Weizen enthalten. Wenn Sie Ihr Brot gerne mit Erdnussbutter genießen, dann belasten sie ihr Weizendepot mit zusätzlichen Weizenmengen im Wert von etwa 12 Cent pro Jahr.

Jetzt versuche bitte, einen Bezug dieser Geschichte herzustellen zu diesem Video vom Strommann.


Ja freilich. Das musst du gesehen haben, um das Rätsel fertig zu spielen. Wenn du es gesehen hast, dann wird dir aufgefallen sein: das aus Deutschland mitgebrachte Voltmeter zeigt nicht nur, dass Strom da ist, sondern auch, wie viel Volt der hat. An einer Steckdose, in der Strom mit 220 serbischen Volt drin ist, kannst du mit einem deutschen Voltmeter messen, dass 180 deutsche Volt fließen. Der deutsch-serbische Wechselstromkurs ist also 9:11. Durch Biba oder Glühbirnen werden Wechselstromkursschwankungen induziert. 220 serbische Volt induzieren an einem Serben wie Biba Wechselstromkursschwankungen in genau derjenigen Höhe, dass sie 190 deutschen Volt entsprechen, statt der 180 deutschen Volt ohne den Serben, das entspricht einem Wechselstrom-Kursgewinn von beinahe 6%. Eine Glühbirne dagegen dämpft den Wechselstromkurs um etwa 1 bis 2 deutsche Volt, entsprechend rund 1% Wechselstrom-Kursverlust. Ähnlich hohe, positive Wechselstromkursschwankungsbreiten wie bei einem Serben an der Steckdose wurden bisher nur bei Transferriten aus Dynamo Zagreb beobachtet, die in die Bundesliga hinein induzierten. Das Phänomen positiv induzierter Wechselstromkursschwankungen erklärt sich daraus, dass die Ampere in der Masse sitzen. Ein Serbe, der beim Schweißen die Masse berührt, reibt Ampere aus der Erde, die in seiner zweiten Haut (der Unterhaut, Häute zählt man heute von außen nach innen) gespeichert werden. Dort bewegen sich die Ampere mit thermischer Geschwindigkeit und verbrauchen dabei elektrolytisch die serbischen Unterhautzellen. An ihrer Stelle entsteht die so genannte Teslahülle. Trägt der Serbe über seiner verbliebenen Lederhaut nun leitende Kleidung - einen so genannten Siemensanzug - und berührt 220 serbische Volt, dann bildet seine Lederhaut ein Dielektrikum zwischen der Teslahülle und dem Siemensanzug. Diese Konstruktion ist aber als Tesla-Kondensator in der einschlägigen Fachliteratur durchaus bekannt. Der Tesla-Kondensator kann hochfrequente Ladung speichern. Das ist das elektrostatische Analogon zum Skin-Effekt. Je höher die Frequenz einer Ladung, desto mehr Energie kann der Tesla-Kondensator speichern. Eine Ampere-Sekunde von einem Megahertz entspricht einem deutschen Volt Stromenergie. Die maximal erreichbare Stromenergie wird begrenzt durch parasitäre, ohmsche Lederhautbrücken, durch Leitungsbrüche im Siemensanzug und durch Fehlstellen in der Teslahülle. Eine fehlerfreie, ideale Teslahülle bildet Cooper-Paare höchstfrequenter Coulomb aus. An Fehlstellen aber zerbrechen solche Cooper-Paare mit einer Rate, die umgekehrt proportional zur Frequenz der Tesla-Leistung ansteigt. Mit diesem Modell kannst du berechnen, wie viele Watt der Serbe Biba an 220 serbischen Volt pro Sekunde speichern kann. Wenn man die parasitären Ohm kennt, kann man darüber hinaus eine Halbwertszeit für den Zerfall der gespeicherten Leistung ermitteln. Wegen der immensen Bedeutung dieses Zusammenhangs wurde eine physikalische Einheit für den Serben-Volt-Speicherring dieser Bauart eingeführt: das Serbohmolt entspricht in SI-Einheiten exakt einem Watt pro Sekunde. Leider hat die wissenschaftliche Untersuchung aus dem Video nicht geklärt, wie viele Serbohmolt der Darsteller Biba bringt. Wenn wir seine Lederhaut als idealen Isolator betrachten, wie es der Selbstdarstellung des Darstellers Biba am nächsten kommt, können wir uns freilich erklären, wie es zu den Blitzen kommt, die aus seiner ideal isolierenden Lederhaut zucken: die in seiner Teslahülle induzierten, hochfrequenten Cooper-Paare stoßen beim Zerfall an den Fehlstellen der Teslahülle virtuelle Spaltprodukte aus, die durch die Lederhaut tunneln und draußen zu Coulomb rekombinieren. Durch Bündelung dieser Rekombinationen mittels der Gabelschaltung schafft der Serbe - nach allerdings leider unbekanntem Aufladungs-Zustand - es, ein Würstchen - von leider unbekannten Parametern Masse, spezifische Wärmekapazität und Anfangstemperatur - innerhalb von 10 Sekunden zu garen. Daraus ergibt sich eine untere Abschätzung für des Serben Rekombinationsrate:

Leistungszerfallsrate des Serben Biba > 180 Serbohmolt. Über den Teslatransformator im Keller weiß ich leider nichts.

Nun zur konkreten Frage dieses Rätsels.

Wenn Weizen mit Betrug gleichzusetzen wäre, welches bedrohlich ernsthafte Unternehmen entspräche dann dem Toast (100°Celsius reiner Betrug)?

  1. Der Starkstrommann Biba.

  2. Meine Nonsens-Analyse zur Geschichte von Biba.

  3. Die Firma Bakö samt ihrer Tochter „Magazin für Brot essende Menschenfreunde“.

  4. Der Bäcker, der Bakös Mischungen verarbeitet und als „Brot“ verkauft.

  5. Der Konzern, der dieses Blatt herausgegeben hat.


Viel Spaß beim Knobeln,

max gut


Eine kleine Wiederholung zum Unterricht der Hauptschule in Sachkunde, damit auch Mitarbeiter des größten deutschen Energiekonzerns (Nummer 5.) mitspielen können:

Arbeit ist Kraft mal Weg.

Arbeit entspricht Energie.

Arbeit und Energie werden in Joule gemessen.

Leistung ist Arbeit pro Zeit und wird in Watt gemessen.

Leistung wurde früher oft in Pferdestärken gemessen: 1PS = 735,49857W oder rund 0,735kW.

Der „Energieverbrauch“ eines Automobils wird in Liter Kraftstoff pro 100 km Fahrstrecke angegeben.

Der „Energieverbrauch“ einer Maschine wird in Leistung mal Arbeitszeit gemessen: 1 Joule = 1 Watt mal 1 Sekunde = 1Ws.

Die Stromrechnung gibt den „Energieverbrauch“ in Kilowattstunden an. 1kWh = 1000 Watt mal 3600 Sekunden.

Der Satz „Ein PC verbraucht 100 Watt pro Stunde“ ist genau derselbe Schwachsinn, als würde ein Autofahrer erzählen, sein Auto verbrauche 100 Pferdestärken pro Stunde.

1kWh elektrischer Arbeit kostet bei eon etwa 20% bis 30% mehr als bei einem der wenigen Stadtwerke, die durch eon bisher noch nicht platt gemacht wurden.

Eine kleine Wiederholung zum Unterricht in Sachkunde, damit auch Mitarbeiter von Fernsehsendern (wie in Nummer 1.) mitspielen können:

Elektrischer Strom ist die gerichtete Bewegung elektrischer Ladungen.

Strom ist nicht irgendwo drin oder liegt irgendwo an, sondern Strom fließt – und zwar in einem geschlossenen Stromkreis.

Die Stärke eines Stroms wird in Ampere angegeben und mit einem Amperemeter gemessen.

Elektrische Spannung ist die Feldgröße, mit der die potenzielle Energie einer Ladung im Feld charakterisiert wird.

Spannung fließt nicht, sondern herrscht zwischen zwei Punkten im Raum – oder liegt zwischen zwei Polen an.

Spannung wir in Volt gemessen – egal, ob in Polen, Serbien oder China – und zwar mit einem Voltmeter.

Physiologische Wirkungen werden nicht von Spannungen sondern von Strömen verursacht.

Hochfrequente Ströme tun dem Körper nicht weh und schaden ihm auch nicht.

Tesla-Transformatoren werden gerne in Schulen aufgebaut, weil sie tolle Effekte bei minimalem Risiko garantieren.

Nikola Tesla dürfte ein großes Vorbild von Biba Struja sein. Sie sind immerhin so etwas wie Landsleute.