Zurück zum Gunkflektor

Der Gunkflektor funktioniert nach dem „Ich-bin“ Prinzip. Das steht dort beschrieben, wohin sie kämen, wenn sie dem Verbinder oben rechts folgten. Mit Recht unten links steht noch einmal der Weg zu den Auflösungen, damit sie nicht hinterher meinen, rückwärts zu müssen, wenn sie voran kommen wollen:

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Gunkflexion zum 02.02.2010:

Das fasse ich nun wirklich sehr persönlich auf, lieber Gunkl. Ich hatte sie tatsächlich anders empfunden, unsere zarte, noch zerbrechliche, geradezu embrionale Beziehung. Ein völlig misslungener Anfang sei es also. Alles Potenzial zerniert. Ich habe einen von den Altphilologen gewählt. Denen traue ich zwar auch nicht, aber sie sind besser einzuschätzen. Der Altphilologe erklärt, dass die Vorsilbe 'be' im Deutschen immer auf das Gegenteil dessen, was nach ihr kommt, umschaltet, aber so raffiniert, dass es keiner merkt. Weil ich blöd schaue, erläutert der Altphilologe an einem Beispiel: jemanden zu betreuen bedeutet, dass man diesem Jemand nicht vertraut. Vertraute man ihm oder traute man ihm das Korrekte zu, dann ließe man ihn los und sähe keine Notwendigkeit, ihn wohlwollend voller Argwohn zu betreuen. In diesem Beispiel ist also tatsächlich 'be' das Gegenteil von 'ver'. Das greift zu kurz, wenn man nun schließt, es hieße Verginn. Denn Ginn ohne be ist nicht definiert. Deutete man Ginn als Ende, so dass Beginn ein Anfang wäre, bahnte man auf Eiche. Stark, aber doch ein Holzweg. Die Bedeutung eines Wortes ist nämlich derjenige Teil eines Wortes tieferen Sinns, auf den niemand deutet, weil sich alle auch ohne jeden Hinweis einig zu sein meinen, dies sei keiner speziellen Würdigung bedürftig. Bedarf ist, wenn man Etwas so nötig hat, dass es keine Frage des Dürfens ist, sondern ein Diktum des Müssens. Bedarf ist die Perversion des Dürfens. Betreuung ist die Perversion des Trauens. Bedeutung ist die Perversion des Deutens. Beweis ist die ... Moment ... ähm. Beweise führe ich an, wenn ich nicht will, dass das Wissen in Frage gestellt wird. Wissen quillt aus dem Stellen guter Fragen. Beginn ... solange nicht klar ist, was die Vorsilbe 'be' beim Beginn verschleiert negiert, können wir die Frage nicht beantworten. Mangels etymologischer Kompetenz ist mir Ginn fremd. Kann ich eine alternative Lösung versuchen? Besuchen – ha, jemanden, den ich besuche, finde ich. Ich befinde den Anfang als geeigneten Kandidaten für die elegante Lösung: Befang. Was sie, lieber Gunkl beschrieben haben, ist ein Befang. Ehe ein Wütender sich besinnt, hegt er übles Ansinnen. Wir setzten beim Beginn voraus, Ginn sei positiv und durch 'be' verstärkt. Wir lernten, dass 'be' pervertiert, also ist Ginn negativ. Um nicht gekreuzigt zu werden, bekreuzigt sich der Christ. Die übertriebene Liebe zu einem Andenken sollte man redlich bedenken. Wenn ich ihnen für ihre wundervollen Anregungen Tag für Tag danken möchte, sollte ich dann nicht ehrlich und bescheiden SIE mit Wohlwollen überschütten, anstatt MICH zu bedanken? Begnügen wir uns mit diesen Betrachtungen, bei denen wir nach nichts trachteten, weil wir ganz tief versunken und voller Andacht – ohne Bedacht der Umstände – schauten, um zu sehen und zu verstehen. Bestehen noch irgendwelche Zweifel, dass es „Befang“ heißen muss, wonach sie fragten, dann bitte ich sie um ihren Einwand, lieber Gunkl. Ich höre jetzt auf, damit ich nicht zu sehr ins Hintertreffen gerate. Sie sind mir schon drei Tips voraus!